Die Synagoge in Gartz war von 1862 bis 1938 mit einer Gemeinde von bis zu 120 Mitgliedern (1892) aktiv genutzt. Auf ihrem Weg von Stettin nach Berlin machten viele jüdische Reisende in Gartz am Ufer der Oder Rast. Sammy Gronemann berichtet vom weithin bekannten »Hotel für arme Juden«: Seine Großeltern boten kostenlose Unterkunft und Verpflegung im Schuppen, »solange Tallit und Tefillin ordentlich« waren. Während 1816 lediglich zwei Juden in Gartz lebten, wuchs die Gemeinde in den folgenden Jahren schnell an. Daher wurde 1862 eine Synagoge inmitten der Stadt in der Königstraße errichtet, allerdings im Hinterhof.
Bei ihrer gewaltsamen Zerstörung durch die Nazis am 9.Nov.1938 brannte der Innenraum komplett ab und alle Juden, bis auf wenige Ausnahmen, verliessen die Stadt.
Ein Augenzeuge vom 9.11.1938 berichtet:
» … Der Tordurchgang zum Hinterhof des Hauses 175 in der Königsstraße (heute Pommernstrasse) war zwar weit geöffnet, aber abgesperrt, so daß wir in respektvoller Entfernung den gesamten Verlauf trotzdem noch gut überblicken konnten. Kannten wir den Tempel bisher nur vom Hörensagen, und war uns ‘Andersdenkenden’ der Zutritt verwehrt gewesen (Anmerkung des Verfassers: das ist nicht richtig), so sahen wir erstmalig, durch das Feuer taghell erleuchtet, die kostbare innere Ausgestaltung: der Fußboden mit roten Teppichen belegt, den Altar zierten unter anderem zwei mehrarmige goldene Kandelaber und von der Decke vor dem Altar hing ein mit vielen Kristallen verzierter Kronleuchter. Die herbeigeeilten Gartzer Bürger konnten nicht begreifen, daß die Feuerwehr, die ja alarmiert war und an der Brandstätte bereitstand, nur die Nachbarhäuser vor Funkenflug schützte…«
Die zurückgebliebenen Familien Moses und Isaac wurden 1942 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Heute weht an jener Stelle Wäsche zum Trocknen und nur eine karge Tafel erinnert an die Synagoge.
Wir setzen uns für eine Erneuerung der Gedenktafel für die Synagoge ein.
Einziges Zeugnis des blühenden jüdischen Lebens von Gartz sind die erhaltenen Grabsteine auf dem Friedhof (Location 06)
antes acá
antes acá
había una cosa
una cosa que ya no está
antes acá
había una sinagoga
una persona
plantaciones de tabaco
antes acá
había un cuarto
mucha basura
y entre la basura
una botella
antes acá
había ruido
y después silencio
dos cuerpos
un fuego
antes acá
había
un auto
un rifle
una fiesta
antes acá
había un jabalí
o lo que parecía un jabalí
antes acá
había una puerta
un lago
una isla
antes acá
había un puente
y el río
podía cruzarse caminando
ahora
la sinagoga es una piedra
el jabalí, una cabeza
la fiesta, un rifle
ahora
el agua sube
y después baja
el viento se mide
la basura se quema
ahora
hay que aprender a nadar.
here before
here before
there was something
something that isn’t here anymore
here before
there was a synagogue
a person
tobacco plantations
here before
there was a room
a lot of rubbish
and among the rubbish
a bottle
here before
there was noise
and then silence
two bodies
a fire
here before
there was
a car
a rifle
a party
here before
there was a wild boar
or what looked like a wild boar
here before
there was a door
a lake
an island
here before
there was a bridge
and the river
could be crossed on foot
now
the synagogue is a stone
the boar, a head
the party, a rifle
now
the water rises
and then drops
the wind is measured
the rubbish burns
now
we have to learn to swim.